America first?

Mechatronik „Made in Germany“ im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

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Die USA und Deutschland verbindet eine langjährige Partnerschaft. In den vergangenen Jahren musste sie zunehmend Spannungen aushalten. Umso mehr kommt es jetzt auf eine gute, vertrauensvolle Zusammenarbeit an. Das gilt auch für den neuen, vergrößerten VINCORION-Standort auf der anderen Seite des Atlantiks. VINCORION Managing Director Dr. Stefan Stenzel und Yvan Drewinsky, Managing Director des US-Standortes des Mechatronikherstellers, erklären für Insights, wie das gelingen kann.

Energiesysteme, Generatoren, Rettungswinden – so breit, wie das mechatronische Know-how VINCORIONs gefächert ist, so unterschiedlich sind auch die Kunden und ihre Anforderungen. Und diese Kunden kommen aus dem gesamten NATO-Raum. Warum ist gerade der US-Standort so wichtig?

Dr. Stefan Stenzel: Die Vereinigten Staaten sind mit Exporten in Höhe von über 103 Milliarden Euro nach wie vor der wichtigste Handelspartner Deutschlands – und im Defense-Bereich der wichtigste ausländische Markt für uns. Auch verteidigungspolitisch sind die USA ein entscheidender Verbündeter. Wir haben in Kabul gesehen, dass wir auf ihre Unterstützung angewiesen sind. Umso mehr freue ich mich über die langjährige Partnerschaft, die wir als Unternehmen mit unseren US-Kunden, vor allem aus den Branchen Luftfahrt und Verteidigung, pflegen. Mein Anspruch ist es, dass wir uns dafür eng miteinander austauschen – dazu gehört auch ganz klar, für die Kunden greifbar in der Nähe zu sein.

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Das war am alten Unternehmensstandort nicht möglich?

Yvan Drewinsky: Unser Geschäft auf dem US-Markt im Bereich MRO, Ersatzteile oder auch mobile Energielösungen wächst enorm. VINCORION liefert u. a. wesentliche Komponenten des Energiesystems für das Luftverteidigungssystem Patriot. Teilaufträge davon haben einfach mehr Raum benötigt, etwa für Prüfeinrichtungen. Jetzt haben wir mehr Platz, sind gleichzeitig auch noch näher an unserem Kunden Raytheon und können mit einem größeren Engineering Team noch besser den Bedarf nach „Designed and made in USA“ bedienen.

Dr. Stefan Stenzel: Raytheon Technologies gehört zu den größten Rüstungsunternehmen weltweit. Rund 11.000 Lieferanten umfasst das Raytheon-Netzwerk – und wir sind mit unseren Generatoren und Energiesystemen einer davon. Wie sehr Raytheon unsere Lösungen und die Zusammenarbeit schätzt, zeigt sich auch an unserer Position im Enterprise Supplier Advisory Council, übrigens als einziges europäisches Unternehmen – und das seit der Gründung des Gremiums 2017. Dieses Vertrauen unserer Kunden erwidern wir mit unserem neuen Office nun noch einmal mehr. Gleichzeitig sichern wir durch einen umsatzstarken Standort El Paso auch unsere deutschen Standorte: Die allermeisten Komponenten für die Produkte, die in El Paso endmontiert und getestet werden, werden in Deutschland gefertigt.

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Was macht El Paso so besonders – als Wirtschaftsstandort, aber auch zum Leben?

Yvan Drewinsky: El Paso ist die Heimat des US-Militärpostens Fort Bliss, des größten Forts der US Army weltweit. Damit hat die Region eine enge Verbindung zur Armee, aber auch zur Bundeswehr. Die deutsche Luftwaffe hat hier einen Trainingsstützpunkt. Das Leben hier ist entspannt, bietet großartige Restaurants und kulturelle Vielfalt. Dazu herrscht eigentlich immer warmes, trockenes Wetter. Die Menschen sind sehr nett und höflich. Mein Team und ich fühlen uns am neuen Standort sehr wohl.

Wie sieht die VINCORION-Vision im Land der unbegrenzten Möglichkeiten aus?

Stefan Stenzel: Den US-Markt bedient man am besten auch von den USA aus. Unabhängig vom Standort fokussieren wir bei unseren mechatronischen Lösungen die Megatrends Dekarbonisierung, Digitalisierung und Dezentralisierung. Konkret heißt das: Wir arbeiten verstärkt mit hybriden und energieeffizienten Antriebsarten und Energiesystemen. Das fängt bei der mobilen Stromversorgung im militärischen Einsatz sowie im Katastrophenschutz an, wo wir Brennstoffzellentechnologie mit einfließen lassen. Einen wichtigen taktischen, aber auch ökonomischen Vorteil bieten unsere Hybridaggregate, wie sie bei Patriot zum Einsatz kommen können und die dort die Treibstoff- und Betriebskosten halbieren. Auch auf der Schiene und in der Luft arbeiten wir an passenden Lösungen, die den Bedarf nach weniger Emission bei höherer Leistung decken können. Klar ist auch: Wir werden mehr und mehr unserer Produkte mit Sensoren ausstatten, um direkt im Einsatz die Daten erfassen und auswerten zu können – und so optimal auch unsere MRO-Services anzupassen.

Yvan Drewinsky: Ich freue mich darauf, unsere Themen mit unserem nun größeren Team in den USA noch intensiver vorantreiben zu können. Auch als kleines Team tragen wir so zu den Unternehmenserfolgen bei. Diese Entwicklung und nun auch unser neues „Zuhause“ machen mir jeden Tag aufs Neue Freude.

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Photos: Sun City Photography

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