In diesem Prototypen spiegelt sich die technische Expertise von VINCORION wider: Der Stromerzeuger PGM low emissions in der Ausführung mit 50 Kilowatt wurde am Mittwoch, dem 4. September 2024 in Koblenz vorgestellt.

Das Vorserienmodell des neuen Aggregats für die Bundeswehr konnte erstmals auf der Messe „RÜ.NET“ in Koblenz demonstriert werden. Die RÜ.NET ist als „Anwenderforum Rüstung und Nutzung“ eine Großveranstaltung, auf der sich Bundeswehr und Industrie zu unterschiedlichen Themen der Branche austauschen. Sie findet in Koblenz statt, wo auch das Bundesamt für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) sitzt.

Mit dem neuen Stromerzeuger haben die Ingenieurinnen und Ingenieure von VINCORION ein Aggregat geschaffen, welches die hohen Anforderungen der Streitkräfte im mobilen Einsatz erfüllt und gleichzeitig mit einigen Alleinstellungsmerkmalen aufwartet: Dazu zählen taktische Vorteile durch größere Energieeffizienz und geringeren Kraftstoffverbrauch ebenso wie die Entlastung des Personals durch einfache Bedienung. Mit dieser Technologie kann der wachsende Energiebedarf moderner Streitkräfte gedeckt werden.

Taktische Vorteile durch geringen Verbrauch

Den 50-Kilowatt-Protoypen stellten Daniel Zeitler, Leiter Strategie und Produktmanagement, gemeinsam mit Martin Eisenschmid, Director Business Development and Sales, der Öffentlichkeit vor. „Die Höhepunkte dieses Aggregats für die Bundeswehr sind, dass es einen Verbundbetrieb als sogenanntes Modular Grid ermöglicht, aber auch die Abgasnachbehandlung für einen emissionsarmen Betrieb und die innovative Steuerung samt neuem Energiemanagement“, sagte Daniel Zeitler.

„Unser Team hat intensive Entwicklungsarbeit geleistet, um sicherzustellen, dass der Prototyp den hohen Anforderungen der Bundeswehr gerecht wird“, erklärte Martin Eisenschmid. Wie das Gerät mit seiner bedienerfreundlichen Technik jederzeit den Betriebszustand anzeigt, etwa über ein Display, demonstrierte er vor Ort.

Das Ziel ist klar: Die Benutzer sollen so weit wie möglich beim Betrieb der Stromversorgung entlastet werden, wodurch Personal für andere Aufgaben frei wird. Ebenso wird der Schulungs- und Wartungsaufwand reduziert und die Geräte können schneller in Betrieb genommen werden. „Obwohl wir mit den Batteriespeichern eine völlig neue Technologie einführen, benötigt die Bedienung dank einer hochautomatisierten und einheitlichen Steuerung weniger Schulung und Fachkenntnis als früher“, so Zeitler. Solche Technik sei am Markt nicht ohne weiteres erhältlich, betont er, und speziell auf die Anforderungen der Streitkräfte im Einsatz abgestimmt. Dazu gehören zum Beispiel verminderte Geräuschemissionen – diese führen zu taktischen Vorteilen. Aber auch ein verbesserter Arbeits- und Umweltschutz wird so erreicht.

Daniel Zeitler (links) und Martin Eisenschmid stellen auf der RÜ.NET 2024 in Koblenz das Vorserienmodell vor.

 

Der Durchbruch: Die Emission-Downgrade-Technologie

Die Stromerzeuger können im Verbund laufen, gleich ob Geräte mit 50 oder 200 Kilowatt Leistung eingesetzt werden – und mit den modernen Batteriespeichern. Weiter ist die Koppelung an Systeme für erneuerbare Energien wie Photovoltaikmodule möglich. Schließlich kann das Aggregat an das Stromnetz angeschlossen werden – in diesem Fall würde gar kein Kraftstoff mehr verbraucht werden.

„Die Emission-Downgrade-Technologie war dabei ein entscheidender Durchbruch“, stellte Zeitler fest. Im Regelbetrieb werde der Dieselmotor mit der Klasse Stage V eingesetzt. Es gebe zusätzlich den „Emission Downgrade“-Betrieb, mit dem sämtliche NATO-Kraftstoffe verwendet werden können, auch solche, die verunreinigt sind. So wäre im Bündnisfall beispielsweise der Betrieb im Ausland möglich. Werden die Aggregate mit der Batteriespeichern gekoppelt, lässt sich die Energieeffizienz stark steigern. „Das spart Kraftstoff, was wiederum ein großer taktischer Vorteil ist“, erläuterte Zeitler. Last but not least: Die Aggregate bieten eine hohe Mobilität, da es standardisierte Transportschnittstellen mit ISO-Aufnahmen gibt. Im Fall des 50-Kilowatt-Aggregats ist das ein 10-Fuß-Container.

Rückgrat der modernen mobilen Stromversorgung

Somit ist ein zentraler Vorteil des Prototyps seine Umweltfreundlichkeit. Durch den geringeren Verbrauch und die Koppelung mit Speichern stößt der Generator bis zu 30 Prozent weniger CO₂ aus. Dies unterstützt die Bundeswehr auf ihrem Weg zur Klimaneutralität und zeigt, dass effiziente Energieversorgung und Umweltschutz Hand in Hand gehen können.

Ob beim Einsatz in Europa oder außerhalb: Die Bundeswehr verlangt eine sichere Energieversorgung. Das Obsoleszenzmanagement, also der rechtzeitige Ersatz von Teilen während dem jahrelangen Betrieb, war neben dem Umweltschutz ein wichtiges Kriterium bei der Entscheidung für VINCORION. Das Technologieunternehmen setzt auf eine hohe Wertschöpfungstiefe und garantiert auch die Integration von zukünftigen Schnittstellen. So wird im Stromerzeuger und Energiespeichermodul die gleiche VINCORION-Software mit eigenen Controllern eingesetzt – was bei Engpässen in der Lieferkette ein großer Vorteil sein kann.

Taktische Vorteile treffen auf Ressourcenschonung beim neuen Stromerzeugeraggregat PGM low emissions (Leistungsklasse 50 kW).

 

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Über VINCORION

VINCORION ist ein Technologieunternehmen mit Fokus auf innovativen Energiesystemen in sicherheitskritischen Anwendungsbereichen, darunter Generatoren, elektrische Motoren und Antriebe, Aggregate, Leistungselektronik und hybride Energiesysteme. Als Partner der Industrien Luftfahrt, Sicherheit und Verteidigung sowie Bahn entwickelt und fertigt VINCORION aus einem intensiven Dialog heraus maßgeschneiderte Lösungen für die spezifischen Anforderungen seiner Kunden. Ein leistungsfähiger Kundendienst bietet Betreuung und Service für die Nutzung eigener und dritter Produkte während des gesamten Produktlebenszyklus. Mit rund 800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Standorten in Deutschland und den USA erwirtschaftete VINCORION 2023 rund 163 Mio. Euro Umsatz.

Weitere Informationen und aktuelle News finden Sie unter www.vincorion.com sowie auf X und LinkedIn.

“We cannot choose between either green or strong armed forces, we need strong and green at the same time”, forderte NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg in einer Rede im Jahr 2021. Welche Rolle der Klimawandel in der europäischen Verteidigungspolitik spielt und auf welche nachhaltigen Technologien die Bundeswehr jetzt schon setzt, beleuchtet der zweite Teil unseres Whitepapers „Was Sie über Green Defense wissen müssen“. Eine exklusive Leseprobe gibt es hier:

Die grüne Transformation der Bundeswehr 

Im Bestreben, bis 2030 eine klimaneutrale Verwaltung und bis 2045 eine klimaneutrale Bundeswehr zu erreichen, hat Deutschland eine Reihe von Klimaschutzinitiativen ins Leben gerufen. Trotz eines im internationalen Vergleich relativ geringen CO2-Ausstoßes pro Kopf innerhalb der Bundeswehr, ist die Notwendigkeit einer nachhaltigen Transformation offensichtlich, besonders unter dem Eindruck der geopolitischen Spannungen durch den Ukraine-Konflikt.

Das Bundesministerium der Verteidigung hat Nachhaltigkeit zum festen Bestandteil seiner operativen und strukturellen Planung gemacht. Dies spiegelt sich im fünften Nachhaltigkeitsbericht der Bundeswehr wider. Ein zentraler Aspekt der Transformation ist die Integration von Umweltschutzmaßnahmen in alle Bereiche und die Berücksichtigung von Klimafragen in sicherheitspolitischen Überlegungen.

Mit dem Vorhaben „Grüne Kasernen“ experimentiert die Bundeswehr mit erneuerbaren Energien und alternativen Heizsystemen wie Wärmepumpen und Fernwärme, um den CO2-Fußabdruck zu verkleinern. Der Expertenkreis „Infrastruktur“ unterstützt diese Bemühungen, indem er sich auf die Verbesserung der Energieeffizienz und Eigenversorgung konzentriert, einschließlich des elektrischen Betriebs von militärischen Liegenschaften.

Auch im Bereich der Mobilität, sowohl für den Einsatz im Inland als auch in Auslandsmissionen, strebt die Bundeswehr an, fossile Energieträger durch erneuerbare Alternativen zu ersetzen. Ein vom Ministerium eingerichteter Expertenkreis „Mobilität“ hat bereits 2019 Handlungsfelder identifiziert, darunter die Entwicklung einer integralen Systemarchitektur und die Forschung an synthetischen Kraftstoffen.

Die Energieversorgung der Einsatzinfrastruktur, die bisher hauptsächlich durch kraftstoffbetriebene Aggregate erfolgt, soll zunehmend durch erneuerbare Energiequellen wie Solar- und Windenergie ergänzt werden. Verhaltensänderungen der Nutzer und technologische Innovationen sind ebenfalls Teil der Strategie, um den Verbrauch fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Diese Anstrengungen dienen sowohl dem Klimaschutz als auch der operativen Nachhaltigkeit, wobei die Missionserfordernisse der Bundeswehr Vorrang haben sollen.

Gesamtemissionen nach Bereichen

Die militärische Mobilität neben den Liegenschaften im In- und Ausland ist ein wesentlicher Faktor der Gesamtemissionen. Der Nachhaltigkeitsbericht der Bundeswehr beschreibt das Betriebsprofil als geprägt von energiedichten Brennstoffen, wobei die Einsatzmöglichkeiten alternativer Antriebe unter aktuellen militärischen Anforderungen begrenzt sind. Direkte Elektrifizierung und gasförmige Energieträger wie Wasserstoff scheiden aufgrund der im Militär nötigen hohen Energiedichte aus. Als potenzielle Alternative zu fossilen Kraftstoffen kommen E-Fuels in Betracht, flüssige, synthetische Kraftstoffe aus nachhaltiger Herstellung. Die Produktion von E-Fuels steckt jedoch noch in den Kinderschuhen, erfordert bedeutende Investitionen und verbraucht viel elektrische Energie. Bereits heute ist außerdem absehbar, dass insbesondere die zivile Luftfahrt in unmittelbarer kurzfristiger Konkurrenz steht für jeden Liter Produktionskapazität für grüne E-Fuels.

iStock / artJazz

Projekte der Bundeswehr

  • Einsatz Erneuerbarer Energien: Die Bundeswehr betreibt mehrere Solarenergieprojekte, wie das Solarfeld auf dem Gelände der Universität der Bundeswehr in München, das zu den größten Photovoltaikanlagen in Bayern zählt.
  • Hybrid- und Elektrofahrzeuge in der Logistik: Die Bundeswehr integriert zunehmend Elektro- und Hybridfahrzeuge in ihre nicht-taktischen Flotten, um den CO2-Ausstoß zu senken und die Betriebseffizienz zu verbessern.
  • Einsatz von Microgrid-Technologien: Im Rahmen der Smart Energy Networks-Initiative, die zum Rüstungsinnovationsprogramm der Bundeswehr gehört, wird die Verwendung von Microgrids erforscht, um die autarke und effiziente Energieversorgung in Auslandseinsätzen zu optimieren.
  • Energieeffizienz in Gebäuden und Infrastruktur: Durch energetische Sanierungsmaßnahmen, wie verbesserte Dämmung, energieeffiziente Heiz- und Kühlsysteme sowie Beleuchtung, strebt die Bundeswehr eine Reduktion des Energiebedarfs in ihren Gebäuden an.
  • Verbessertes Abfallmanagement und Recycling: Konzepte zur Optimierung der Mülltrennung und -verwertung, wie das Abfalltrennungssystem auf dem Truppenübungsplatz Baumholder, werden von der Bundeswehr im Rahmen ihres Umweltmanagements umgesetzt.
  • Entwicklung von Biokraftstoffen und alternativen Treibstoffen: Um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern und CO2-Emissionen zu senken, fördert die Bundeswehr Forschungsprojekte, die sich mit der Verwendung alternativer Kraftstoffe, einschließlich Biokraftstoffen, beschäftigen.
  • Moderne Stromerzeugungsaggregate (SEA): Das Bundesamt für Beschaffung („BAAINBw“) hat VINCORION mit der Entwicklung und Produktion fortschrittlicher Stromerzeuger und entsprechender Batteriespeichermodule beauftragt. Diese sollen nach erfolgreicher Truppenerprobung und Vorserienproduktion ab 2026 in den Leistungsklassen 200 und 50 Kilowatt ausgeliefert werden.

Das gesamte Whitepaper gibt es hier zum Download.

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