„Ein gemeinsam aufgebautes Luftverteidigungssystem (…) wäre ein Sicherheitsgewinn für ganz Europa und ein hervorragendes Beispiel dafür, was wir meinen, wenn wir von der Stärkung der europäischen Säule der NATO sprechen“, erklärte Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Rede an der Karls-Universität Prag im Sommer 2022. Mit diesen Worten ebnete er den Weg für die European Sky Shield Initiative. Wir klären auf, was genau dahintersteckt:

Was ist geplant?

Die European Sky Shield Initiative, kurz ESSI, verfolgt das Ziel, die europäische Luftverteidigung zu stärken. Denn viele europäische Staaten haben Fähigkeitslücken beim Schutz vor Luftangriffen identifiziert und verfügen nur über eine unzureichende technische Ausstattung. Mit dem Angriffskrieg in der Ukraine veränderte sich die Bedrohungswahrnehmung, sodass der Ausbau der integrierten Flug- und Raketenabwehr, zum Beispiel gegen feindliche Drohnen, Raketen und Flugzeuge, nun verstärkt in den Fokus rückt.

Wie kam es dazu?

Am 13. Oktober 2022 haben 15 europäische Nationen im NATO-Hauptquartier in Brüssel das Abkommen für die European Sky Shield Initiative unterzeichnet. Dazu gehörte auch Deutschland. Inzwischen engagieren sich insgesamt 19 Staaten dafür. Die Systeme der Luftverteidigung sollen gemeinsam erworben, genutzt und gewartet werden, um Synergieeffekte herzustellen und die Beschaffungskosten durch höhere Stückzahlen zu senken.

Wie funktioniert ein Schutzschirm?

Ein wirkungsvoller Schutzschirm besteht aus mehreren Systemen mit unterschiedlichen Reichweiten, die aufeinander aufbauen, miteinander verknüpft sind und sich wie eine Kuppel aufspannen. Ein System besitzt mehrere Komponenten, für Patriot bedeutet das zum Beispiel: ein Multiradargerät, das Objekte im Luftraum erfasst, ein Feuerleitstand und Startgerät (Launcher) zum Verschießen der Lenkflugkörper, ein Stromerzeugungsaggregat und Richtfunktrupp. Gut zu wissen: VINCORION liefert verlässlich seit Jahrzehnten die Energie für das Radarsystem und den Launcher von Patriot.

The Ad Store

Welche Systeme plant Deutschland zu beschaffen?

Die Bundesregierung hat insbesondere Fähigkeitslücken in der kurzen bis mittleren Reichweite sowie in der Abwehr von weitreichenden ballistischen Raketen identifiziert. Marktverfügbare, bereits erprobte Systeme sollen hier schnell Abhilfe schaffen:

Iris-T SLM für mittlere Reichweiten: Das System vom deutschen Hersteller Diehl Defence bewährt sich aktuell in der Ukraine unter realen Gefechtsbedingungen. Mit einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern wehrt es Drohnen, Hubschrauber, Flugzeuge und Marschflugkörper ab. Damit die Systeme zuverlässig funktionieren, ist die Energieversorgung entscheidend. VINCORION liefert die Stromversorgung für den Raketen-Launcher von IRIS-T.

Patriot für große Reichweiten: Bei der Bundeswehr ist das US-amerikanische System Patriot bereits im Einsatz. Bis weit über das Jahr 2048 ist der Fähigkeitserhalt beabsichtigt und eine Modernisierung als Teil der European Sky Shield Initiative geplant. Ausgestattet mit unterschiedlichen Lenkflugkörpern kann sich Patriot gegen große unbemannte Systeme, Marschflugkörper und taktische ballistische Raketen mit einer Reichweite bis zu 68 Kilometern behaupten. Als langjähriger Partner von Hersteller RTX (Raytheon) stellt VINCORION die Energieversorgung von Patriot-Radar und -Launcher weltweit sicher.

Arrow-3 für sehr große Reichweiten: Eine Lücke besteht bisher auch in der Abwehr von Lang- und Mittelstreckenraketen mit großer Flughöhe. Dafür plant Deutschland die Beschaffung des Arrow-3-Systems, das von Israel und der USA gemeinsam entwickelt wurde. Es kann gegnerische Raketen auch außerhalb der Atmosphäre in bis zu 2.400 Kilometer Entfernung abfangen. Eine Absichtserklärung für den Kauf wurde Ende September 2023 unterschrieben, bis 2025 soll es einsatzfähig sein.

Was Sie über die European Sky Shield Initiative wissen müssen

Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel bei Hamburg liefert für das modernste Luftverteidigungssystem aus Deutschland die Energieversorgung: Das IRIS-T SLM System wird im laufenden wie im kommenden Jahr Module für die Energieversorgung aus Wedel erhalten, wie VINCORION mitteilt. Hersteller von IRIS-T SLM ist das Unternehmen Diehl Defence aus Überlingen, das als Generalunternehmer und Systemintegrator auftritt.

„Für uns ist das ein sehr wichtiger Auftrag. Seit der Zeitenwende wird viel über IRIS-T SLM berichtet“, sagt Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION. „Wir sind stolz darauf, eine moderne Energieversorgung für IRIS-T SLM anbieten zu können. Uns ist es aber auch ein wichtiges Anliegen, mittelfristig beim Aufbau einer neuen europäischen Luftverteidigung mitarbeiten zu können.“

System für den Schutz einer Großstadt

IRIS-T SLM und andere aktuelle Flugabwehrsysteme ergänzen sich gegenseitig. Das System von Diehl Defence wird für mittlere Entfernungen eingesetzt – beispielsweise, um einen Schutzschirm über einer Großstadt aufzuspannen. Das System kann dann Jets, Hubschrauber, Kurzstreckenraketen, Drohnen und Lenkflugkörper in einer Reichweite von bis zu 40 Kilometern bekämpfen.

Die Komponenten von VINCORION werden als EVM („Energieversorgungsmodul“) oder englisch PSM („Power Supply Module“) bezeichnet. Dieses Modul ist für die komplette Versorgung des Launchers verantwortlich, also für alle Komponenten, die eine Stromversorgung benötigen. Dazu zählen Beispielsweise das Drehsystem des Abschussgerätes, der Waffencomputer oder auch die Heizung. Die Anlage kann eine Dauerleistung von 10 Kilowatt erzielen.

Die Module sind eine neue Entwicklung, berichten die Produktspezialisten von VINCORION, die speziell für IRIS-T SLM angefertigt werden. Der Dieselgenerator der Anlage sei nicht vergleichbar mit älteren Systemen, da er bei hoher Leistung viel kleiner ausfallen könne.

Timm Ziegenthaler / Alamy Das IRIS-T System auf dem Trägerfahrzeug, das es zum Einsatzort bringt.

 

Medienkontakt:
Florian Hanauer
PR-Manager
VINCORION Advanced Systems GmbH
Feldstrasse 155
22880 Wedel, Germany
Phone: +49 4103 60-2250
Mail: florian.hanauer@vincorion.com

 

Über VINCORION

VINCORION ist ein Technologieunternehmen mit Fokus auf innovativen Energiesystemen in sicherheitskritischen Anwendungsbereichen, darunter Generatoren, elektrische Motoren und Antriebe, Aggregate, Leistungselektronik und hybride Energiesysteme.

Als Partner der Industrien Luftfahrt, Sicherheit und Verteidigung sowie Bahn entwickelt und fertigt VINCORION aus einem intensiven Dialog heraus maßgeschneiderte Lösungen für die spezifischen Anforderungen seiner Kunden. Ein leistungsfähiger Kundendienst bietet Betreuung und Service für die Nutzung eigener und dritter Produkte während des gesamten Produktlebenszyklus.

Mit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Standorten in Deutschland und den USA erwirtschaftete VINCORION 2021 rund 145 Mio. Euro Umsatz. Weitere Informationen und aktuelle News finden Sie unter www.vincorion.com sowie auf Twitter und LinkedIn.

Nach dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine wurde nicht nur in Deutschland intensiv über die Anschaffung eines Raketenabwehrsystems diskutiert. Im Rahmen der „European Sky Shield Initiative“ (ESSI) bekannten sich im Oktober bereits vierzehn weitere Staaten bei einem NATO-Treffen dazu, die europäische Luftverteidigung gemeinsam zu stärken und bestehende Lücken zu schließen. Doch wie funktioniert ein solcher Schutzschirm? Und welche Technologie versteckt sich hinter den bewährten NATO-Abwehrsystemen wie Patriot und Arrow 3? Wir klären auf.

Wie funktioniert ein Schutzschirm?

Ein wirkungsvoller Schutzschirm besteht aus mehreren Systemen mit unterschiedlichen Reichweiten, die aufeinander aufbauen, miteinander verknüpft sind und sich wie eine Kuppel aufspannen. In einem bestimmten Luftraum erfasst ein Radar dabei alle beweglichen Objekte wie Flugzeuge, Raketen und Drohnen. Wird ein Feindkontakt erkannt, startet die Abwehrrakete. Diese kann in Zusammenarbeit mit dem Radar nachgesteuert werden, bis sie schließlich das Flugobjekt trifft und unschädlich macht.

Welche Rolle spielt dabei die Energieversorgung?

Die Herausforderung ist, immer so viel Energie zu liefern wie auch benötigt wird. Dabei setzen Abwehrsysteme auf immer leistungsfähigere Komponenten wie die neuste Radar-Generation vom Typ LTAMDS oder komplette Schutzschirme, die mitwachsen und per Plug-and-Fight-Funktion miteinander verknüpfbar sind. Gleichzeitig sind ressourcenschonende Komponenten gefragt. Emissionen, Kraftstoffverbräuche und damit die Einsatzkosten sollen möglichst gering ausfallen. Hybrid-Systeme können hier einen Mehrwehrt bieten, da sie den stationären Betrieb am Netz ermöglichen und damit effizienter sind.

Schon gewusst?

VINCORION liefert die Energie für das Radarsystem und den Raketen-Launcher von Patriot und den Launcher von IRIS-T.

Welche Abwehrsysteme sind bei der NATO im Einsatz?

Patriot (aktuelle Version: Patriot PAC-3 MSE)­ gehört zu den bekanntesten Abwehrsystemen. Es ist bereits seit den 1980er Jahren auf dem Markt und wird vom Hersteller Raytheon ständig weiterentwickelt. Der Patriot-Lenkflugkörper kann bis zu fünf Ziele, zum Beispiel ballistische Raketen, gleichzeitig bekämpfen. Patriot gibt es in verschiedenen Reichweiten. So kommt die Variante, die derzeit bei der Bundeswehr im Einsatz ist, auf 70 Kilometer. Die Ukraine warb erst kürzlich um die Lieferung eines Patriot-Systems bei der US-Regierung – die Entscheidung ist noch ausstehend.

THAAD (Terminal High Altitude Area Defense) ist ein US-amerikanisches System, das von den USA und den Vereinigten Arabischen Emiraten genutzt wird. Mit einer mittleren Reichweite von rund 200 Kilometern kann THAAD Raketen in der letzten Phase ihres Fluges aufhalten.

IRIS-T ist noch neu auf dem Markt. Das deutsche Abwehrsystem nutzt jedoch erprobte Raketen, die auf einer früheren Entwicklung für den Eurofighter basieren. IRIS-T kann mit einer Reichweite bis zu 40 Kilometern Jets, Hubschrauber, Kurzstreckenraketen, Drohnen und Lenkflugkörper bekämpfen. Ein erstes Exemplar wurde gerade an die Ukraine geliefert, im Laufe des Jahres 2023 sollen drei weitere dazukommen. Ein zukünftiger Einsatz bei der Bundeswehr ist wahrscheinlich.

Arrow 3 kann Lang- und Mittelstreckenraketen mit einer sehr hohen Reichweite abfangen. Das Abwehrsystem hat sich als sehr flexibel erwiesen, feindliche Raketen sollen durch direkte Treffer zerstört werden. Die Entwicklung begann bereits 1986 in Israel unter Beteiligung der USA. Aktuell plant Deutschland eine Anschaffung von Arrow 3 für den äußeren Teil der Schutzschirme, die sich wie Kuppeln aufbauen.

SAMP/T ist seit 2002 im Einsatz. Gefertigt wird es in Frankreich und Italien. Das Abwehrsystem kann mit unterschiedlichen Raketen bestückt werden, die eine Reichweite zwischen 30 (Aster 15) und 120 Kilometern erreichen (Aster 30). Die Raketen sind kleiner als beim Patriot-System.

NASAMS wird nicht nur in Litauen und den Niederlanden genutzt, die USA unterstützt mit dem Abwehrsystem auch die Ukraine. Eine Einheit wurde bereits dorthin geliefert, bis zu sieben weitere sollen folgen. Die aktuelle Version NASAMS 3 erreicht dabei eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern. Es kann mit Patriot gekoppelt werden, das für größere Reichweiten gedacht ist.

S-300 und S-400 sind derzeit auf der russischen Seite im Angriffskrieg im Einsatz. Untersuchungen der NATO bescheinigten den Systemen geringere Trefferquoten als Patriot. Bei den jüngsten Raketenanschlägen wurden damit Abfangquoten von bis zu 50 Prozent erzielt. Über das S-300 mit einer Reichweite von 75 bis 100 Kilometern verfügt auch die Ukraine. Das Abwehrsystem machte kürzlich Schlagzeilen, als ein Irrläufer eine Explosion im Südosten Polens verursachte.

Der Schutz von Großstädten und Siedlungen, von Energieanlagen oder der Infrastruktur vor Bedrohungen aus der Luft wird kontrovers diskutiert. Gerade seit den verstärkten russischen Raketenangriffen auf die Ukraine drängt sich die Frage auf, was Abwehrsysteme leisten können – und, welche in Deutschland eingesetzt werden. Am Rande des Treffens der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel haben 14 europäische Staaten und Deutschland gerade erst den „Letter of Intent“ zur Gründung einer European Sky Shield Initiative (ESSI) zur Luftverteidigung unterzeichnet – denn bei der Verteidigung gegen Bedrohungen aus der Luft und dem Weltraum hat Deutschland Nachholbedarf. Das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel bei Hamburg, selbst Zulieferer für die Energieversorgung von Abwehrsystemen, gibt einen Überblick zum Thema Schutzschirme.

Diese Systeme sind in der Nato im Einsatz

„Ein wirkungsvoller Schutzschirm besteht aus mehreren Systemen, die aufeinander aufbauen, verknüpft sind und sich wie eine Kuppel aufspannen“, erklärt Dr. Stefan Stenzel, Geschäftsführer von VINCORION. Das bekannteste Abwehrsystem ist „Patriot“ des Herstellers Raytheon, das schon seit den 1980er Jahren auf dem Markt ist und ständig weiterentwickelt wird. Die aktuelle Version ist „Patriot PAC-3 MSE“. Der Patriot-Lenkflugkörper kann bis zu fünf Ziele gleichzeitig bekämpfen, etwa ballistische Raketen, die er direkt trifft. Es sind Systeme mit unterschiedlichen Reichweiten im Angebot, beispielsweise hat ein System der Bundeswehr knapp 70 Kilometer Reichweite. Da Patriot fortlaufend verbessert wird, wird es bis über das Jahr 2040 hinaus im Einsatz sein.

„Bei der Modernisierung und der Anpassung an aktuelle Verteidigungsszenarien spielt die Energieversorgung eine Hauptrolle, kommen doch immer mehr und vor allem leistungsfähigere Komponenten zum Einsatz“, sagt Stefan Stenzel. „Das ist der Fall etwa bei der Auslegung neuer Radare wie dem LTAMDS-Radar oder bei der Bildung ganzer Schutzschirme, die zudem mitwachsen und per Plug-and-Fight-Funktion miteinander verknüpfbar sein sollen.“ Gleichzeitig seien aber auch ressourcenschonende Komponenten gefordert, hinsichtlich der Emissionen, aber auch der Kraftstoffverbräuche und damit der Einsatzkosten.

Ein weiteres System ist das US-amerikanische „THAAD“ („Terminal High Altitude Area Defense“), das in der mittleren Reichweite von rund 200 Kilometern eingesetzt wird, von den USA wie von den Vereinigten Arabischen Emiraten. Dieses System kann Raketen in der letzten Phase ihres Fluges aufhalten.

In die Schlagzeilen gekommen ist das neue System „IRIS-T“ aus Deutschland, von dem ein erstes Exemplar gerade an die Ukraine geliefert werden konnte. Es wurde bisher nur an wenige Länder ausgeliefert, die Bundeswehr selbst wird wahrscheinlich noch damit ausgerüstet werden. Aber die Raketen, mit denen es arbeitet, sind erprobt, da sie auf einer Entwicklung für den Eurofighter basieren. „IRIS-T“ kann Jets, Hubschrauber, Kurzstreckenraketen, Drohnen und Lenkflugkörper mit einer Reichweite bis zu 40 Kilometer bekämpfen.

Für den äußeren Teil der Schutzschirme, die sich wie Kuppeln aufbauen, plant Deutschland die Anschaffung des israelischen Systems „Arrow 3“, das Lang- und Mittelstreckenraketen mit einer sehr hohen Reichweite abfangen kann. Die Entwicklung begann mit dem „Arrow“ bereits 1986 in Israel unter US-Beteiligung. Das neue „Arrow 3“ gilt als sehr flexibel, feindliche Raketen sollen durch direkte Treffer zerstört werden. Der Schutzschirm der neuen „European Sky Shield Initiative“ könnte aus den drei Systemen „IRIS-T“, „Patriot“ und „Arrow 3“ bestehen.
In Frankreich und Italien wird das System „SAMP/T“ gefertigt, das seit 2002 einsatzfähig ist. Das Abwehrsystem kann mit unterschiedlichen Raketen bestückt werden, die eine Reichweite zwischen 30 km („Aster 15“) und bis zu 120 km erreichen („Aster 30“). Die Raketen sind kleiner als beim „Patriot“-System.

In die Ukraine liefern die USA jetzt das System „NASAMS“, das in Norwegen und den Vereinigten Staaten gebaut wird. Es kann mit „Patriot“ gekoppelt werden, das für die größeren Reichweiten gedacht ist. Aktuell erreicht das System „NASAMS 3“ eine Reichweite von bis zu 50 Kilometern. In Europa wird dieses System für einen Schutzschirm beispielsweise von Litauen und den Niederlanden verwendet.

Diese Systeme gibt es außerdem noch:

Führend ist auch die israelische Industrie, die mit „Davids Sling“ (bis 160 km) und dem „Iron Dome“ (bis 17 km) beispielsweise zwei sehr fortschrittliche Abwehrsysteme fertigt, die jedoch nicht an die Ukraine geliefert werden.

Von russischer Seite sind die Systeme S-300 und S-400 im Einsatz, deren Trefferquoten in Untersuchungen der NATO weniger gut abgeschnitten haben als beim Patriot-System. Die Ukraine verfügt über das S-300 und erzielte damit bei den jüngsten Raketenanschlägen Abfangquoten von bis zu 50 Prozent. Es hat eine Reichweite von 75 bis 100 km.

Deutschland plante zwischenzeitlich die Entwicklung eines weiteren eigenen Systems, des TVLS, das auf dem Projekt „MEADS“ basierte. Der Bundestag hatte aber 2020 per Beschluss die Weiterentwicklung gestoppt. Weitere Länder, die Schutzschirme entwickeln und herstellen, sind Indien und China sowie Taiwan.

Wie funktioniert ein modernes Abwehrsystem?

Ein Radar sieht sich den Luftraum über einem bestimmten Gebiet an. Es kann eine Freund- / Feind-Erkennung durchführen, die interpretiert wird. Dabei werden alle Luftfahrzeuge erfasst, denn es geht ja nicht nur um Flugzeuge, sondern auch um Raketen und größere Drohnen. Entdeckt das Radar einen Feindkontakt, so wird die Abwehrrakete gestartet. In Zusammenarbeit mit dem Radar kann die Rakete auch noch nachgesteuert werden, bis sie schließlich das Flugobjekt trifft und unschädlich macht.

Dabei kommt es auf eine jederzeit sichere Energieversorgung an: VINCORION liefert die Energie für das Radarsystem und den Raketen-Launcher von Patriot und den Launcher von IRIS-T. „Das besondere ist das Lastprofil des Systems“, erklärt Stefan Stenzel. Über den Verlauf des Einsatzes hinweg gebe es immer wieder besondere Lasten, für die Energie bereitgestellt werden müsse. Hybrid-Systeme können deutlich effizienter sein, da sie den Betrieb am Netz ermöglichen, wenn ein System stationär betrieben wird. Stefan Stenzel: „Die Herausforderung ist, immer so viel Energie zu liefern, wie benötigt wird – auch unter Umweltaspekten ein wichtiges Vorhaben.“

Patriot ist transportabel, aber zukünftige Systeme sollen auch in Containern untergebracht werden. Die Module sollen eine einheitliche 20-Fuss-Transportschnittstelle zum Trägerfahrzeug erhalten – das macht die Logistik einfacher und die Aggregate gut einsetzbar.

„IRIS-T“ besteht beispielsweise aus der Radaranlage, dem Gefechtsstand und dem Raketen-Starter, die auf Lastwagen montiert sind. Mehrere Systeme können gekoppelt werden und so einen effektiveren Schutzschirm bilden.

Was kann der Ukraine helfen?

Die Ausrüstung mit IRIS-T scheint in der Tat für die Ukraine sehr hilfreich im Krieg mit Russland zu sein. Zunächst ist ein erstes „IRIS-T“ geliefert worden, im Laufe des Jahres 2023 sollen drei weitere dazukommen. Ob die Ukraine aber ein „Patriot“-System bekommt, die Kiewer Regierung warb dafür bei den USA, ist noch unklar.

Vom „NASAMS-3“-System wurde aus den USA eine Einheit geliefert, bis zu sieben weitere sollen folgen. Die Sorge davor, dass ein Raketenschutzschirm in die Hände Russlands fallen könnte, dürfte laut manchen Experten bei einigen Systemen auch eine Rolle spielen. Bislang wollen Frankreich und Italien ihr System nicht liefern. Dort ist aber Bewegung ins Spiel gekommen: Frankreich will grundsätzlich ein System liefern, hält sich mit Details aber noch zurück.

Für die Systemen, die an die Ukraine geliefert werden, seien es nun „IRIS-T“ oder „NASAMS“, gilt allerdings: Sie müssen erst noch produziert werden. Bei der Herstellung und dem Betrieb sind ressourcenschonende Komponenten gefordert, und zwar in Bezug auf die Emissionen, aber auch auf Kraftstoffverbräuche und Einsatzkosten. VINCORION kommt dabei seine Erfahrungen mit mobilen, hybriden Stromversorgungsaggregaten zugute, so wie sie das Unternehmen in den neuen SEA-Aggregaten („Stromerzeugungsaggregate“) an die Bundeswehr liefern wird.

 

Medienkontakt:

Florian Hanauer
PR-Manager
VINCORION Advanced Systems GmbH
Feldstrasse 155
22880 Wedel, Germany
Phone: +49 4103 60-2250
Mail: florian.hanauer@vincorion.com

Über VINCORION

VINCORION ist ein Technologieunternehmen mit Fokus auf innovativen Energiesystemen in sicherheitskritischen Anwendungsbereichen, darunter Generatoren, elektrische Motoren und Antriebe, Aggregate, Leistungselektronik und hybride Energiesysteme. Als Partner der Industrien Luftfahrt, Sicherheit und Verteidigung sowie Bahn entwickelt und fertigt VINCORION aus einem intensiven Dialog heraus maßgeschneiderte Lösungen für die spezifischen Anforderungen seiner Kunden. Ein leistungsfähiger Kundendienst bietet Betreuung und Service für die Nutzung eigener und dritter Produkte während des gesamten Produktlebenszyklus. Mit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Standorten in Deutschland und den USA erwirtschaftete VINCORION 2021 rund 145 Mio. Euro Umsatz.

Weitere Informationen und aktuelle News finden Sie unter www.vincorion.com sowie auf Twitter und LinkedIn.

Contact us! Contact me!