Einen wichtigen Erfolg bei der Entwicklung neuer Systeme für die Speicherung von Energie in Europa kann das Technologieunternehmen VINCORION aus Wedel bei Hamburg vermelden: Die Europäische Union wird das Projekt „NOMAD“ mit einer Förderung in Millionenhöhe unterstützen. Im Rahmen des „European Defence Fund“ (EDF) erhält das Vorhaben für innovative Energiespeicher eine Gesamtsumme von rund 20 Millionen Euro. Direkt an VINCORION gehen 1,7 Millionen Euro aus den Töpfen der EU und des Bundesministeriums für Verteidigung, was einer Förderung von fast 100 Prozent entspricht.
Das Projekt, an dem ein europaweites Konsortium arbeitet, wird 2024 starten und über vier Jahre laufen. Die neuen Energiespeicher sollen unter anderem in militärischen Installationen, Operationsbasen und Camps eingesetzt werden. „Besonders spannend für uns ist: wesentliche Teile der Integration und der Tests werden bei VINCORION stattfinden“, sagt Stefan Stenzel, Managing Director von VINCORION. Das ermögliche dem Unternehmen weiteren Fortschritt bei neuesten Speichertechnologien. Zudem werde mit dieser Ausschreibung die Möglichkeit geschaffen, an weiteren Förderprogrammen der EU teilzunehmen, mit denen die Entwicklung von modernen, hybriden und taktischen Energieversorgungssystemen vorangetrieben wird.
Passgenaue Energielösungen für die Sicherheitsindustrie
VINCORION produziert eine Reihe von Energieversorgungssystemen für den Verteidigungsbereich, die auf enormen Leistungsbedarf ausgelegt sind und diesen effizient, mit minimalem Kraftstoffbedarf und flexibel abdecken können. Auch bietet das Unternehmen eine Reihe von Energiemanagementsystemen und Stromrichter für militärische Anwendungen an.
Gemeinsam europaweit für mehr Sicherheit
Besonders groß ist die Freude bei VINCORION darüber, dass die neue Förderstrategie des Unternehmens Erfolge zeigt: Denn bereits in der ersten Runde des „European Defence Fonds“ konnte das Vorhaben platziert werden. Das Projekt “NOMAD” steht für “NOvel energy storage technologies usable at MilitAry Deployments in forward Operationbases“, also für neuartige Energiespeichersysteme, die in militärischen Einrichtungen und Operationsbasen eingesetzt werden. Die neuen Technologien werden gemeinsam von Partnern der europäischen Industrie und Forschungslandschaft designed und anschließend unter praxisnahen Bedingungen getestet.
Bei „NOMAD“ handelt es sich um ein wirklich europäisches Vorhaben: Neben VINCORION sind weitere Unternehmen und Forschungsinstitute aus Deutschland sowie Firmen aus Spanien, Frankreich, Ungarn, Bulgarien, Griechenland, Estland, Slowenien, den Niederlanden und Norwegen beteiligt. „NOMAD“ trägt zudem bei zum EU-Förderprogramm „Energy Operational Function“ im Rahmen der Kooperation „PESCO“, die das Ziel hat, die Kooperation der Mitgliedsstaaten in der Verteidigungspolitik zu stärken.
Das EDF-Programm der Europäischen Union, das 2017 vorgestellt wurde, unterstützt Projekte aus dem Verteidigungsbereich. Es reicht von der Schaffung neuer Energie- und Umweltsysteme über die nächste Generation von Kampfflugzeugen, Panzern und Schiffen bis zu Verteidigungstechnologien wie militärische Clouds, Cyberspace oder medizinische Gegenmaßnahmen. Darüber hinaus soll EDF europaweit bahnbrechende Technologien, insbesondere in den Bereichen Quantentechnologie und neue Werkstoffe, vorantreiben und die Kooperation kleiner und mittelgroßer Unternehmen und Start-ups grenzübergreifend initiieren.
Medienkontakt:
Florian Hanauer
PR-Manager
VINCORION Advanced Systems GmbH
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Über VINCORION
VINCORION ist ein Technologieunternehmen mit Fokus auf innovativen Energiesystemen in sicherheitskritischen Anwendungsbereichen, darunter Generatoren, elektrische Motoren und Antriebe, Aggregate, Leistungselektronik und hybride Energiesysteme. Als Partner der Industrien Luftfahrt, Sicherheit und Verteidigung sowie Bahn entwickelt und fertigt VINCORION aus einem intensiven Dialog heraus maßgeschneiderte Lösungen für die spezifischen Anforderungen seiner Kunden. Ein leistungsfähiger Kundendienst bietet Betreuung und Service für die Nutzung eigener und dritter Produkte während des gesamten Produktlebenszyklus. Mit rund 700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Standorten in Deutschland und den USA erwirtschaftete VINCORION 2021 rund 145 Mio. Euro Umsatz.
Weitere Informationen und aktuelle News finden Sie unter www.vincorion.com sowie auf Twitter und LinkedIn.
Produktmanager und Entwickler sind stets auf der Suche nach frischen Idee oder arbeiten an Verbesserungen ihrer Lösungen. Eine „Berufskrankheit“ im besten Sinne. Doch eine zukunftsfähige Innovation muss auch wirtschaftlich sein. Gesucht wird also ein Diamant. Für Insights gehen wir heute gemeinsam mit Ihnen auf Schatzsuche.
Mutig treten sie vor die Jury, pitchen ihr Herzensprojekt und sich selbst, hoffen auf Unterstützung und die Fortsetzung ihres Traums: Die Höhle der Löwen ist inzwischen ein international erfolgreiches Fernsehformat. Wer fiebert nicht gern mit, wenn Tüftler und Geschäftsleute ihre Ideen und Produkte vorstellen und damit vor großen Investoren gegeneinander antreten? Denn am Ende ist es genau das: ein Wettbewerb um die besten Ideen und die damit verbundene Finanz- und Know-how-Spritze, die sich die Gründerinnen und Gründer so sehnlich erhoffen. Diesen Wettbewerb gibt es – wenngleich nicht ganz so erfolgreich – inzwischen auch andersherum. Die sogenannten „Fuck up Nights“ erzählen vom Scheitern, vom Wiederaufstehen, von Fehlern und Learnings.
Nicht jedem Impuls folgen
Diese ganz unterschiedlichen Formate beschreiben den Innovationsprozess in einem Unternehmen in all seinen Facetten eigentlich ganz gut: Eine Idee, ein Trend, ein Konzept, ein Versuch und dann das Match oder ein No-Match. Für Unternehmen geht es dabei häufig um die künftige Marktpositionierung – und ums Überleben. „Innovation selbst ist kein Mehrwert, wenn er keinen Kundennutzen hat“, betont Christoph Krüger-Leineweber, Vice President Engineering bei VINCORION. „Und diesen zum richtigen Zeitpunkt zu treffen, damit auch der Markt für die Idee da ist, fällt in unserer schneller werdenden Industriewelt auf gleichzeitig recht behäbigen Märkten zunehmend schwer. Da geht es um die Balance dazwischen, hellwach und offen zu sein, aber nicht jedem Daniel-Düsentrieb-Impuls zu folgen.“
Die gemeinsame Vision im Blick
Keine leichte Aufgabe für leidenschaftliche Ingenieure und Produktmanager. „Eine Innovation mit großem Geschäftspotenzial ist sehr selten. Das ist genau der Diamant, nach dem wir suchen“, erklärt Daniel Zeitler, Leiter des Produktmanagements. Für diese Suche braucht es im projektgetriebenen Tagesgeschäft genügend Raum für Kreativität und das richtige Sparring vom Team, von anderen Bereichen und am Ende auch vom Management. „Und es braucht starke Treiber, die das Projekt im Laufe des Innovationsprozesses weiter nach vorne führen, den Weg kritisch hinterfragen aber dabei die gemeinsame Vision nie aus den Augen verlieren.“ Denn, so ist sich Daniel Zeitler sicher, Frustration entsteht vor allem dort, wo es kein klares, gemeinsames Ziel gibt. „Das heißt für einen Mittelständler wie VINCORION auch, dass er sich auf wenige, zündende Innovationsprojekte beschränken muss, die dann kapazitätsadäquat umgesetzt werden können“, ergänzt Christoph Krüger-Leineweber. Ein bisschen wie in der Höhle der Löwen also, wenn die Ideen intern gegeneinander ins Rennen gehen.
Innovation als Kettenreaktion
Setzen sie sich durch, können diese Ideen dann sogar weitere ungeschliffene Diamanten ans Tageslicht fördern. So ist aus einem Kundenprojekt zur hybriden Stromversorgung die Grundlage für das mobile Energiemanagementsystem PPM modular entstanden – über die Zeit gereift aus bestehenden Projekten und Produkten. Und auch lang etablierte Produkte können mit neuen Anforderungen oder unter anderen Blickwinkeln nochmal frischen Wind in den Innovationsprozess eines Unternehmens bringen. Mit all seiner Windenkompetenz und den Erfahrungswerten von Anwendern und Kunden aus dem Rettungshubschrauber-Bereich konnte VINCORION die Geburtsstunde der nächsten Generation der Rettungswinde einläuten. Im kommenden Jahr muss diese sich in der Zulassung beweisen. „Dann haben wir die Chance auf einen richtig gut geschliffenen Diamanten“, blickt Daniel Zeitler voraus. Die notwendige Extrameile geht das Projektteam dafür gern. Denn am Ende braucht es neben allen unternehmerischen Faktoren genau diese Begeisterung, um vor der Jury und auf dem Markt zu bestehen.
Photo 1, Photo 2: Christoph Krüger-Leineweber, Daniel Zeitler
Was braucht es, damit aus Vision Wirklichkeit wird? Technisches Know-how, jede Menge Engagement und ein klares politisches Bekenntnis.
Flexibler, leistungsfähiger, vernetzter: Die Ansprüche an die Verteidigungssysteme in den kommenden Jahrzehnten werden immer höher. Das liegt vor allem an den veränderten, globalen und unvorhersehbaren Einsatzszenarien, an Hochtechnologie wie etwa Hyperschallwaffen und 360-Grad-Raketentechnologie. Mit dem Taktischen Luftverteidigungssystem TLVS haben Regierung und Unternehmen in Deutschland eine Zukunftsvision gezeichnet, die schon bald Realität werden könnte. Und diese Vision haben deutsche Unternehmen auch bereits teilweise entwickelt: Missionsspezifische Abwehrraketen, erweitere Sensorfähigkeiten, hochentwickelte Software-Algorithmen und höhere Cyber-Sicherheit. So wird das System das erste integrierte Luftverteidigungssystem sein, das mehrere Bedrohungen – auf kurze und mittlere Distanz – simultan verfolgen und abfangen kann und somit einen umfassenden 360-Grad-Schutz ermöglicht.
Autonome und unterbrechungsfreie Energieversorgung
Dazu braucht es Stromversorgungssysteme, die den enormen Leistungsbedarf effizient und flexibel abdecken. Nur so kann garantiert werden, dass das TLVS in allen zukünftigen Einsatzszenarien zuverlässig mit Energie versorgt wird, aber eben auch mit minimalen Kraftstoffverbrauch und Nachschublogistik. Ein wesentlicher taktischer und ökonomischer Vorteil in der Jahrzehnte langen Nutzung. So sind neben besonders effizienten Dieselaggregaten die Commercial Power Interfaces, die einen parallelen Betrieb an vorhandenen Stromnetzen ermöglichen, ein Steckenpferd unserer VINCORION-Energiesysteme. Robust, erprobt, langlebig und zuverlässig können so alle Energiesysteme für TLVS betrieben werden – sowohl autonom über ein Grundaggregat als auch unterbrechungsfrei über das öffentliche Netz.
Als Herzstück des TLVS gilt dabei der neue Gefechtsstand MC4IS. Hier muss in jeder Situation zuverlässig und ausreichend Energie zur Verfügung stehen. Dafür werden alle verfügbaren Energiequellen über ein Aggregat in die passende Form umgewandelt und nutzbar gemacht. Entscheidend dabei ist, dass alle Komponenten dafür so platz- und gewichtssparend angelegt werden, dass sich das Energiesystem den knappen Einbauraum mit weiteren technischen Systemen des 20-Fuß-ISO-Steuerungs-Containers teilen kann.
Forderung an die Politik: Technologiestandort Deutschland stärken
Das Know-how und die Komponenten dahinter kommen unter anderem aus dem Hause VINCORION. Besonders der Unternehmensstandort im bayerischen Altenstadt mit seiner Expertise in Sachen Energie Management sicherheitskritischer Systeme und Plattformen kann hier ein zuverlässiger Partner sein.
„Deutsche und europäische Großprojekte wie das TLVS sind Innovationstreiber für die gesamte wehrtechnische Industrie in Deutschland und ein bedeutender Beitrag zur NATO“, betont Managing Director Dr. Stefan Stenzel. Auch deshalb hat sich die Bundesregierung im Haushaltsentwurf 2021 zum Projekt bekannt. „Was fehlt, ist die finanzielle Untermauerung dieses Bekenntnisses – ein klares Signal in Richtung der Unternehmen und insbesondere auch der Zulieferindustrie, um die Wettbewerbsfähigkeit des Technologiestandorts Deutschland zu festigen.“ Die Botschaft aus Altenstadt, Wedel und Essen, den deutschen VINCORION-Standorten, ist klar: Als zuverlässiger Partner sicherheitskritischer Infrastrukturen und Systeme der Bundeswehr, als innovativer Mechatronik-Spezialist und als wichtiger Wirtschaftsfaktor an den Standorten in drei Bundesländern ist man bereit für Next-Level-Verteidigungssysteme.
Passgenaue Komponenten für Flugzeuge, Helikopter, Land- und Luftabwehrsysteme oder die Bahn herzustellen, ist das Eine. Technologische Lösungen, die den Kunden in den Mittelpunkt stellen, gehen jedoch deutlich über Entwicklung und Produktion hinaus. Ein zuverlässiger und uneingeschränkter Support auch Jahre nach dem ursprünglichen Projektabschluss ist ein fester Bestandteil des Leistungsspektrums. Dabei gilt: Digitalisierung, Globalisierung und neue Einsatzszenarien erfordern auch im Kundendienst ein Umdenken. VINCORION Insights hat mit Managing Director Dr. Stefan Stenzel über den Kundendienst der Zukunft gesprochen.
Woran denken Sie beim Wort Kundendienst?
Ich denke an Zuverlässigkeit. Im Idealfall nehmen unsere Kunden den Support so wenig wie möglich in Anspruch – ganz einfach, weil unsere Produkte einwandfrei funktionieren. Dafür kommt es auf wartungsarme, passgenaue Lösungen an. Es ist aber auch klar: Gerade bei Produkten mit extrem langen Lebenszyklen kommt man mit diesem Wunschgedanken schnell an seine Grenzen. Für uns ist es deshalb unerlässlich, einen ganzheitlichen MRO-Ansatz zu verfolgen und alle Aspekte des Lifecycle-Managements schon von Beginn einer Entwicklung an mitzudenken. Das umfasst, dass Ersatzkomponenten und Servicetechniker rund um die Uhr global verfügbar sind. Schon bei der Entwicklung muss klar sein, wie Instandhaltung und Wartung am Ende aussehen können und umgesetzt werden. Wichtig dafür ist es auch, alle Ersatzteile und das Know-how für die Instandhaltung und Obsoleszenzbeseitigung bereitzuhalten. Diesen Prozess optimal vorzubereiten ist ebenfalls ein Teil von professionellem Kundendienst.
Klar ist aber auch, dass wir bei einer Werkstatt oder einem Logistik-System mit Kundendienstmitarbeitern und Ersatzteilen noch längst nicht am Ende des Prozesses sind.
Wohin entwickelt sich der Kundendienst?
Die Baugruppe wurde gemeinsam entwickelt, und passt optimal in die Kundenplattform, Kunde und Auftragnehmer sind zufrieden, die Zahnräder greifen ineinander. Natürlich sind unsere Komponenten und Lösungen langlebig und arbeiten zuverlässig. Aber Technik entwickelt sich rasant weiter. Energy Management Systeme müssen noch leistungsstärker, robuster, leichter und modularer werden. Daran arbeiten wir weiter, während die Lösung beim Kunden im Einsatz ist. Oder der andere Fall: In der Praxis zeigen sich Herausforderungen, die nicht planbar waren. Auch dann gilt es, die Komponenten an die Bedingungen anzupassen und nicht andersherum. Mit möglichst geringer Reaktionszeit. Oder direkt vom Kunden selbst ausgeführt und über uns angeleitet. Data Analytics, Sensorik, intelligent vernetzte Komponenten, Bevorratung – all das spielt also schon in der ersten Projektplanung eine entscheidende Rolle.
Wie kann so ein Lifecycle-Management in der Praxis aussehen?
Wir sammeln über unseren Onsite- und Obsoleszenz-Service, über Remote-Abruf, aber natürlich auch in der Entwicklung und Fertigung genau die Daten, die es für ein zuverlässiges Lifecycle-Management braucht. Bei Power Electronics heißt das zum Beispiel, dass wir nicht nur Daten und Ereignisse aus Produktprüftests und Prototypenkonstruktion sammeln und nutzen, sondern auch direkt aus dem Feld. Die Automobilindustrie ist hier Vorreiter. Aber auch unsere Technologien erlauben Fernwartung und Predictive Maintenance. Nehmen wir das Beispiel unserer neuen elektronischen Rettungswinde: Der modulare Aufbau und BITE-Testing ermöglichen es, dass das System dem Nutzer nicht nur sagt, dass ein Funktionsmodul ausgetauscht werden muss, sondern auch wie. Der nächste Schritt ist dann die Fernwartung und Warnung lange vor dem Ende des Lebenszyklus sowie der Zugriff für die Wartung via Augmented Reality.
Das klingt nach einer Menge Daten. Wie kann man sicher sein, dass diese ordnungsgemäß und sicher gelagert sind?
Das ist der enorme Vorteil, wenn alles in einem Service Hub zusammenfließt – von der Entwicklung, über die Fertigung, den Betrieb, die Analyse bis hin zur Weiterentwicklung. Höchste Standards legen wir nicht nur an unsere Produkte, sondern auch an die Daten dahinter. Für uns ist es deshalb selbstverständlich, internationale Normen und branchenspezifische Anforderungen einzuhalten und dies auch per Zertifikat nachzuweisen. Darüber hinaus können wir auf jahrzehntelange Erfahrung mit sicherheitskritischen Infrastrukturen und in der Verarbeitung und Speicherung von Daten der Bundeswehr verweisen. Und wir haben die Expertise und den Willen, die es braucht, um so innovative Ansätze und zukunftsgewandte Systeme auch in langlebige Plattformen zu integrieren.
Seit vielen Jahrzehnten stellt VINCORION Energie für unterschiedlichste militärische Einsatzszenarien bereit. Das Herzstück sind Aggregate in diversen Leistungsklassen. Hochspezialisierte Ingenieure und Techniker liefern zum einen projektbezogene militärische Aggregate als Kundenauftragsentwicklung, zum anderen taktische Aggregate mit breitem Anwendungsspektrum, die passgenau die Anforderungen von Ausschreibungen erfüllen. Für diese Anforderungen oder Einsatzszenarien stellt VINCORION Aggregate mit konstanter oder variabler Drehzahl zur Verfügung, die über moderne Energiespeicher, zum Beispiel mit Batterien oder Superkondensatoren, zu einem System mit hybrider Architektur erweitert werden können.
Die Lage – die Antworten
Es ist eine der maßgeblichen Entwicklungen von militärischen Missionen weltweit: das Bereitstellen von immer mehr Energie im Feld. Die Zahl der elektrischen Verbraucher nimmt kontinuierlich zu – durch IT- und Kommunikationssysteme sowie durch höhere Leistungen innerhalb der Waffen-, Kommando- und Komfortsysteme. Dr. Christian Wildhagen, Head of Governmental Affairs bei VINCORION, bringt es auf den Punkt: „Das kurzfristige Bereitstellen von immer mehr Energie dort, wo sie tatsächlich gebraucht wird, ob für einen mobilen Gefechtsstand oder ein schnell verlegbares Feldlazarett, wird der kritische Erfolgsfaktor zukünftiger Operationen.“
Mit modernen Aggregaten hat VINCORION Antworten auf den steigenden militärischen Energiebedarf. Daniel Zeitler, Produktmanager bei VINCORION für militärische Energiesysteme, fasst die Herangehensweise zusammen: „Neu entwickelte Aggregate sollen ihre Kompaktheit, sprich Größe und Gewicht, verbessern. Dies lässt sich mit einer höheren Effizienz sowie einem exakten Zuschnitt des Aggregats auf das jeweilige Last- und Anforderungsprofil erreichen.“ Zudem kann sich der Kunde bei jedem VINCORION Aggregat auf eine lange Lebensdauer verlassen – auch dank hochqualifiziertem Customer Support mit jahrzehntelangem Obsoleszenzmanagement.
Die Expertise der VINCORION Mitarbeiter verbindet sich zu einer umfassenden Gesamtkompetenz – Spezialisten für Mechanik und Elektrik arbeiten Hand in Hand mit Elektronikern und Software-Entwicklern. So stellt VINCORION auch bei neuen, smarten Technologien wie Speichern, digitalen Steuerungen oder Leistungselektronik – die in der Regel kürzere Entwicklungszyklen als mechanische Komponenten aufweisen – Entwicklungshoheit, hohe Verfügbarkeit und lange Laufzeiten sicher.
Aggregate mit konstanter Drehzahl
Aggregate mit konstanter Drehzahl spielen weiterhin eine wichtige Rolle im Feld. Bei nur punktueller Laufzeit sind sie häufig der Stromerzeuger der Wahl. Das geringere Investment, die Robustheit und das einfache Handling sprechen für Aggregate mit konstanter Motorendrehzahl. VINCORION bietet Lösungen für alle taktisch relevanten Leistungsklassen, die zudem parallel schaltfähig sind. Aber auch bei konventionellen Aggregaten lassen sich Lastspitzen über separate externe Speicherlösungen puffern. Voraussetzung sind entsprechend kompatible Schnittstellen für Elektrik und Steuerung. Diese können häufig sogar nachträglich realisiert werden.
Aggregate mit variabler Drehzahl
Bei hohen Laufzeiten und unregelmäßigem oder variablem Energiebedarf hingegen spielen permanentmagneterregte Generatoren mit variabler Drehzahl ihr volles Einsparpotenzial aus. Lastspitzen können durch hohe Drehzahlen aufgefangen werden. Danach kann der Motor wieder heruntergefahren werden. Neben höherer Effizienz wird so auch ein langfristiger und für die Motoren schädlicher Unterlastbetrieb vermieden. Das permanentmagneterregte VINCORION Aggregat im Launcher des Luftabwehrsystems PATRIOT ist hierfür ein gutes Beispiel. Durch die langen Stand-by-Laufzeiten und Lastspitzen bei sehr seltenen, aber energieintensiven Bewegungen der Launcher-Plattform spielt die Motor-Generator-Einheit mit ihrer lastabhängigen Drehzahl ihre Vorteile voll aus – zum Beispiel bessere Performance im Unterlastbetrieb oder geringerer Treibstoffverbrauch.
Energiespeicher
Auch wenn es um die Entscheidung für einen passenden Energiespeicher geht, analysiert VINCORION mit umfangreicher Expertise und Erfahrung das Anforderungsprofil. Batterien und elektrische Superkondensatoren, englisch Ultracapacitators, werden heute für die meisten militärischen Anforderungen eingesetzt. Dabei zeigt sich, dass die Vielfalt geeigneter Speichertechnologien auch für militärische Anwendungen stetig zunimmt. Dazu Daniel Zeitler: „Als Integratoren und Systemspezialisten entwickeln wir gemeinsam mit dem Kunden den passenden Zuschnitt des Energiespeichers.“
Die Funktion von Batterien basiert auf chemischen Reaktionen. Sie haben eine hohe Energiedichte und sind von der Performance und vom Gewicht – je nach chemischer Basis – mit unterschiedlichen Vorteilen gut zu handhaben. Jedoch können sie je nach Nutzung und Technologie nur ca. 2.000- bis 5.000-mal wieder aufgeladen werden – in der Regel bei langsamem Lade- und Entladevorgang.
Superkondensatoren hingegen lassen sich bis zu 1.000.000-mal wieder aufladen. Bei schnellen Lastwechseln spricht das Aufladen im Sekundentakt für Superkondensatoren. Eine vollständige Entladung ist ebenso möglich, so dass ein Lufttransport unmittelbar realisiert werden kann. Da bei Ultracapacitators keine chemische Reaktion stattfindet, sind sie beim Einsatz unter extremen Hoch- und Tieftemperaturen zu bevorzugen.
Hybride Architektur
Die einsatzerprobte Kompetenz von VINCORION bei konventionellen militärischen Aggregaten in Verbindung mit Energiespeichern und der optionalen Integration weiterer Energiequellen vereint sich zu einer Expertise in hybrider Architektur. Die System- und Speicherlösungen von VINCORION berücksichtigen die entsprechenden Schnittstellen für die Kompatibilität von Aggregaten, Speichersystemen sowie externen Energiequellen und verbinden die Komponenten zu einem taktisch überlegenen Systemverbund.
Welche substanziellen Vorteile dieser Ansatz bieten kann, zeigt das Beispiel eines hybriden Aggregats für das Luftabwehrsystem PATRIOT. Wesentliche Ergebnisse im Vergleich zum herkömmlichen Aggregat: vierfach höhere Ausfallsicherheit, halbierte Stillstandzeit, halbierter Kraftstoffverbrauch und ⅔ weniger Tankvorgänge.
Der VINCORION Programmmanager für PATRIOT, Alexander Ackermann, führt aus: „Basierend auf der Tatsache, dass die Grundlast beim PATRIOT einen sehr hohen Anteil an den Betriebszeiten hat, wurde das hybride System mit einem deutlich kleineren Dieselmotor ausgelegt und die Lastspitzen werden über Energiespeicher bedient. Gleichzeitig kann das gesamte System auch am öffentlichen Stromnetz betrieben werden, wobei Speicher und Aggregat jederzeit die unterbrechungsfreie Stromversorgung absichern.“
Lastprofil-Management
Auf welche Parameter achtet VINCORION bei der Analyse des Energiebedarfs? Das Augenmerk wird auf das fallbezogene Lastprofil gelegt. In der Vergangenheit wurden militärische Aggregate hauptsächlich am maximalen Leistungsbedarf ausgelegt. Bei Systemen, die überwiegend eine geringe Grundlast haben, lässt sich so ein überdurchschnittlicher Kraftstoffverbrauch und Verschleiß nicht vermeiden. Der Ansatz von VINCORION ist daher, Aggregate am gesamten Lastprofil auszurichten. Danach erfolgt mit geeigneter Speichertechnologie, etwa mit Superkondensatoren, die Auslegung des Motors auf den durchschnittlichen Lastbedarf. Natürlich werden dabei nötige Sicherheitsreserven und De-Ratings für die jeweiligen taktischen Einsatzszenarien berücksichtigt.
Einsatz im Feldlager
Ein sinnvolles Einsatzgebiet für VINCORION Aggregate sind militärische Feldlager. Grundsätzlich ist die Aufgabe, sich flexibel auf das Einsatzgebiet einzustellen. Einsätze an der NATO-Ostflanke zur Landes- und Bündnisverteidigung werden zum Beispiel meist über das lokale Stromnetz versorgt. Hier fungieren Aggregate hauptsächlich als Back-up. Bei den UN- und EU-Missionen in Mali läuft die Energieversorgung mangels Stromnetz hingegen fast ausschließlich über Aggregate.
Wichtig ist, das komplexe Energieverbrauchsprofil eines Feldlagers genau zu analysieren. Eine passgenaue Energieversorgung berücksichtigt Doppelbelegungen bei Mannschaftswechseln, tagesabhängige Lastspitzen sowie Peaks beim Heizen und Kühlen. Hier kommen die Systemkompetenzen von VINCORION voll zum Tragen. Das An- und Abschalten von Aggregaten im Parallelbetrieb, Lastabfederung über Energiespeicher, Auskopplung von Warmwasser aus dem Kühlkreislauf der Aggregate oder das Ausschalten unkritischer Systeme sind einige Parameter für intelligentes Energiemanagement.
Zukunftssicher – Versorgung von Hochenergiewaffen
Die Verbindung diverser Kompetenzen in der Aggregat-Konzeption bringt VINCORION auch in aktuelle Projektstudien zu Hochenergiewaffen wie Lasersystemen ein. Hier muss sehr viel Energie in elektromagnetische Impulse, Licht oder Wärme umgesetzt werden. Wenn beispielsweise der Laser pulst, sind in sehr kurzer Zeit extreme elektrische Energien erforderlich, im Stand-by-Betrieb ist das Lastprofil jedoch deutlich geringer. VINCORION Produktmanager Daniel Zeitler erklärt: „Auch bei den Waffensystemen der Zukunft ist VINCORION mit intelligentem Lasten-Management und der Expertise, Aggregate ultrakompakt umzusetzen, ein Innovationstreiber.“